Schaust Du gerne Krimis? Wer gerne Krimis anschaut, wird einem Phänomen oft begegnen: der sprichwörtlichen „Spürnase“. Da sitzt ein Kommissar im Verhör mit einem Verdächtigen, streicht mit der Hand über seinen Dreitagebart, kneift die Augen zusammen und legt seine Stirn in Falten. „Irgendetwas stimmt doch mit dem Typen nicht!“, schießt es ihm durch den Kopf, während er den harmlos wirkenden Verdächtigen beobachtet. Obwohl er nicht genau weiß warum, beschleicht den Kommissar das Gefühl, dass der Mann Dreck am Stecken hat …

„Wie kommt der Kommissar eigentlich zu seiner Vermutung?“, frage ich mich, wenn ich gemütlich vor dem Fernseher sitze. „Woher nimmt er sein Gefühl? Sieht er etwas, was andere nicht sehen? Ist es Glück? Zufall? Wie entsteht dieser innere Kompass, der ihn auf den richtigen Weg führt?“

Mit der Intuition, die auch den Kommissar im Krimi treibt, haben sich schon
viele große Denker wie Spinoza, Husserl C. G. Jung und Descartes beschäftigt. Intuition ist nichts mystisches, sondern eine Fähigkeit, die jeder von uns von Geburt an hat. Es ist die Fähigkeit, Dinge gefühlsmäßig in ihrem Wesen zu erfassen und das sehr schnell.

Im Alltag verwenden wir meistens unterschiedliche Begriffe, um die Intuition zu beschreiben: Eingebung, Instinkt, innere Stimme, Bauchgefühl, sechster Sinn, Ahnung oder Geistesblitz.

Allen gemein ist, dass sie ein Urteil bezeichnen,
» das rasch im Bewusstsein auftaucht,
» dessen tiefere Gründe uns nicht ganz bewusst sind, und
» das stark genug ist, um danach zu handeln.

Ein Vorgang, bei dem scheinbar der Bauch und nicht der Kopf entscheidet, was zu tun ist. Offenkundig besitzt der Mensch zwei voneinander unabhängig operierende Systeme des Wahrnehmens und Denkens, Kopf und Bauch. Die Intuition entsteht durch das perfekte Zusammenspiel dieser beiden Systeme. Oder wie kommt es, dass der Personalchef spürt, ob ein Bewerber ins Team passt, die Führungskraft fühlt, ob ein Projekt Hand und Fuß hat? Und wir spüren genau, welche Menschen uns gut tun in unserem Umfeld.